Sie hat die Region geprägt und die Menschen, die hier leben. Sie hat der Stadt einen Teil ihrer historischen Silhouette verliehen und sorgt damit bis heute auch für einen markanten und unverwechselbaren Ort – architektonisch, geografisch und auch emotional: Die vor mehr als 100 Jahren gegründete Mineralölwerke Rhenania-Ossag AG, später Shell, errichtete in Monheim unmittelbar am Rhein eine große Raffinerie, in der mehrere hundert Beschäftigte viele Dekaden bis in die Mitte der 80er Jahre Schmieröle und Bitumen produzierten.
Nach einer langjährigen und aufwändigen Sanierung des einstigen rund 25 Hektar großen Shell-Geländes wird es heute als Gewerbegebiet Rheinpark mit neuen Unternehmen besiedelt. Doch eine Konstante ist der Stadt erhalten geblieben: die „Alte Fassabfüllhalle“, in der einst die in Monheim am Rhein durch komplexe Raffinierungs- und Destillationsprozesse gewonnenen Produkte verfüllt wurden.
Nun soll diesem besonderen, diesem außergewöhnlichen Ort seine Seele wiedergegeben werden, um einen neuen Stadtbereich zu entwickeln, der Menschen dazu einlädt, sich zu treffen, um gemeinsam Kunst, Kultur und Geselligkeit zu genießen.
Ziel des Umbaus der alten Fassabfüllhalle in ein Kulturgebäude ist, den Bogen zwischen Tradition und Moderne zu spannen, allen Kulturrichtungen eine Heimat zu bieten und den Menschen einen Ort der Begegnung zu schenken – facettenreich, demokratisch und offen.
Im Oktober 2020 wurden im Rahmen von vorgezogenen Baumaßnahmen im Inneren des Gebäudes der Putz, die Anstriche, die nachträglich gemauerten Wände behutsam entfernt und die bedeutenden Stahlbetonsäulen von den unterschiedlichen Anstrichen befreit. Das wurde von unseren beauftragten Betrieben, Denkmalschützern sowie Planerinnen und Planern so umgesetzt, dass die über 100 Jahre alten Holzmaserungen der damaligen Schalungsbretter zum Vorschein kamen und das Gebäude einmal mehr außergewöhnlich erscheinen lassen. Das wenig ansehnliche Vordach am zukünftigen Haupteingang wurde Anfang 2021 entfernt und nach zahlreichen weiteren Erkundungen und Materialprüfungen blicken wir auf den Baubeginn im Frühjahr/Sommer 2022. Bis dahin gilt es jeden Arbeitsschritt bis ins Detail durchzuplanen, um weiterhin in kurzer Bauzeit der Eröffnung 2024 näher zu kommen.
Ab dem Saisonbeginn 2021/2022 planen wir wieder regelmäßige Begehungen für Interessierte und freuen uns auf ein Wiedersehen in der zukünftigen Kulturraffinerie K714.
Über jede Anregung und alte Dokumente, über persönliche Eindrücke aus privaten Fotoalben und Schilderungen von Zeitzeugen freuen wir uns sehr. Denn wir möchten gemeinsam mit dem Denkmalschutz, den ausführenden Architekten und Fachunternehmen die Historie mit dem Heute bestmöglich und authentisch verbinden.
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